Gerade noch rechtzeitig am letzten Tag meiner erlaubten Aufenthaltsdauer mit meinem 30-Tage Visum erreiche ich mit dem Nachtzug Shenzhen, die an Hongkong grenzende chinesische Industriestadt, aus der ein Großteil der made-in-China Produkte stammt. Vom Bahnhof aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß über die Grenze, von wo aus Züge die grünen New Territories durchqueren und im pulsierenden Hongkong enden. Hongkong – eine der Städte, auf die ich mich am meisten gefreut habe! Und: endlich habe ich nach vielen tausend Kilometern über Land das andere Ende des asiatischen Kontinents erreicht!
Hongkong hat ein Platzproblem. Hongkong ist teuer. In Hongkong gilt Linksverkehr.
Ansonsten fallen mir aber vor allem positive Eigenschaften ein und nach fast 5000km zurückgelegten Kilometern in China übertrifft die Stadt meine großen Erwartungen noch um Einiges. Hongkong führt nun die Liste meiner Lieblingsstädte weltweit an – keine Stadt vereint so viele Gegensätze auf so engem Raum und auf eine so harmonische Weise, keine Stadt scheint spannender und lebenswerter als Hongkong. Und nach 4 Wochen in China kann ich eine kurze Auszeit von diesem riesigen, interessanten und vielfältigen, aber auch sehr anstrengenden Reich der Mitte gut gebrauchen.
Hongkong ist ein einziger, großartiger und exotischer Mix – ein Mix aus Menschen aus aller Welt, aus Tradition und Moderne in einer Stadt inmitten einer überbordenden Natur.
Hongkong ist Luxus.
Hongkong ist sowohl nachts, als auch tagsüber schön.
In Hongkong teilen sich Calvin Klein, Cartier und Gucci die Straßen mit spannenden Straßenmärkten, auf denen die Ware noch lebt und ab und zu Fluchtversuche auf dem Asphalt unternimmt.
In Hongkong ist Spucken verboten! Die Mainland-Chinesen haben mich diesbezüglich langsam, aber sicher in den Wahnsinn getrieben.
Hongkong hat wunderschönes Geld.
Für das Geld kann man allerlei komisches Zeugs kaufen…
…zum Beispiel einzeln eingeschweißte Schuhe.
In Hongkong sind Baugerüste aus Bambus.
Im Gegensatz zum Festland-China gehen die Menschen hier rücksichtsvoll und freundlich miteinander um; niemand schubst, rempelt, drängelt sich vor oder schaut nur auf sich selbst. Ich merke, wie sehr mir die Ellbogenmentalität vieler Chinesen auf die Nerven geht und ich freue mich, auch im immer dichten Gedränge auf Hongkongs Straßen nie das Gefühl zu haben, mir den Weg freikämpfen zu müssen.
Wer dennoch genug von all den Menschen hat und eine Auszeit braucht, der kann in wenigen Minuten in die subtropischen Wälder und die vielen Buchten rings um die Stadt eintauchen und fast vergessen, dass nur wenige Meter weiter Millionen Menschen unterwegs sind.
Dabei vergisst man leicht, dass Hongkong eine sehr geschäftige Stadt ist, in der keiner das Smartphone lange aus den Augen lässt. In Hongkong lässt es sich gut leben – aber ebenso gut arbeiten. Neben Touristen und Rolex-Verkäufern dominieren Anzugträger das Straßenbild.
Die Zeit in Hongkong verfliegt viel zu schnell und ich packe meine Sachen und mein neues China-Visum, welches ich in der Zwischenzeit beantragt habe, nach einer Woche und verlasse diese lebendige und bunte Stadt nur ungern. Hongkong hat mich sicher nicht zum letzten mal gesehen.
Hongkong tagsüber:
(Jeweils für das nächste Bild die Pfeiltasten benutzen!)
Hongkong nachts:
(Jeweils für das nächste Bild die Pfeiltasten benutzen!)
Pferderennen in Hongkong:
(Jeweils für das nächste Bild die Pfeiltasten benutzen!)
Beeindruckend, wie du uns mitnimmst mit deiner Kamera auf deine Erkundungen. Danke!